Samstag, 23. Juni 2007
Dreck in Bahnhöfen
Ich bin ja ein begeisterter Leserbrief-Leser. Im Lokalteil der Zeitung findet man Leserbriefe, bei denen sich der Schreiber wirklich Gedanken gemacht hat und wieder andere, bei denen der Schreiber seine - sagen wir mal - offensichtliche Blödheit deutlich zur Schau stellt.

Hey, ich habe nichts dagegen, jeder darf sich blamieren so gut er kann! Das ist mir nur recht, denn dann kann man sich wieder köstlich amüsieren. So wie bei diesem Thema:

Seit einiger Zeit gibt es Leserbriefe zum Thema "Dreck in Bahnhöfen". Die Bahn steht massiv in der Kritik, weil die Bahnen und auch die Bahnhöfe stark verdreckt sind. Ein "Bahnhofsmanager" (saublödes Wort) hat in einem in der Westdeutschen Zeitung abgedruckten Interview dann noch dreisterweise behauptet, die Bürger seien Schuld an dem Dreck. Ja Holla-die-Waldfee, da war was los!

Die Bahn sei doch selbst schuld daran, daß es so dreckig ist, sie könnte ja mehr Papierkörbe aufstellen, diese auch öfter leeren und auch sonst die Bahnhöfe und Fahrzeuge öfter reinigen. So stand es sinngemäß in diversen Leserbriefen. (Man merkt, das hat was von Kindergarten: "Du bist doof! - Nein, du bist doof!")

Die Krönung ist aber der Leserbrief von einem "Horst Großewiese", abgedruckt in der WZ vom 20.06.07. Er schriebt unter anderem: "... Wo man unter Druck steht, schiebt man die Verantwortung auf die Bürger. ... Da werden die Bahnhöfe jahrelang vernachlässigt - keine Farbe, keine Papierkörbe, in die Ecken wird uriniert ... Das alles auf die Bürger zu schieben, ist ungezogen und entspricht nicht der Wahrheit. ..."

Ganz spontan dachte ich: "Hallo, merkt der Mann überhaupt noch was?" Ich meine, wer sonst wenn nicht Bürger, die sich in den Bahnhöfen aufhalten, verursachen den Dreck? Papier, Zigarettenkippen, Taschentücher, Flaschen, Verpackungsreste usw. - woher kommen diese Sachen? Irgendjemand hat die doch weggeworfen. Urin in den Ecken - da ist dann jemand seinen Urtrieben gefolgt und hat versucht, sein Revier zu markieren.
Lieber Herr Leserbriefschreiber: Das alles waren (Mit-)Bürger!

Ich habe bis jetzt noch keinen Bahnhof gesehen, der von sich aus verdreckte Bahnsteige und Uringestank produzierte. Aber vielleicht hat Herr Großewiese ja entsprechende Erfahrungen gemacht. Urplötzlich schneit es Zigarettenkippen, Verpackungsmüll und Flaschen vom Himmel, aus den Mauerritzen dringt Eau de Urin und die Graffities werden von kleinen Kobolden gemacht ... Ich lache mich echt schlapp!

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Samstag, 16. Juni 2007
Willkommen
So, herzlich Willkommen beim Wuppertal-Blog. Ich werde mich ab und an dazu hinreißen lassen und einige Vorgänge in und um Wuppertal kritisch zu kommentieren. Vielleicht interessiert es ja jemanden ... wenn nicht ist das für mich auch kein Problem.

Für alle, die Wuppertal nicht kennen, habe ich hier ein paar Infos:

Wuppertal ist eine Großstadt mit knapp 360.000 Einwohnern. Sie gehörtmit Remscheid und Solingen zum "Bergischen Städtedreieck" und liegt im bergischen Land. Obwohl es hier wirklich bergig ist, hat der Ausdruck "bergisches Land" einen anderen Hintergrund: Es war vor etlichen Jahrzehnten mal das Land des Grafen vom Berg.

Wuppertal ist bekannt für seine Schwebebahn und seinen Zoo. Die Schwebebahn ist das Verkehrsmittel überhaupt. Das ist wie eine Straßenbahn nur genau andersrum, also die Räder und die Schienen sind oben. Schaut es Euch einfach mal an!

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